Schottenbauweise

Statisch konstruktive Grundlagen

Bei der Schottenbauweise verläuft die statische Spannrichtung der Elemente parallel zum First. Die Elemente werden also von Giebelwand zu Giebelwand oder über tragende Zwischenwände verlegt. Somit ist die Schottenbauweise die klassische Verlegeart der Ziegel-Elemente bei Massivdächern im Wohnungsbau, wenn die tragenden Wände im Abstand von 5 bis 7 m vom Keller bis zum Dach geführt sind und übereinander stehen.

In dieser Bauweise sind gerade moderne Dachformen sehr wirtschaftlich ausführbar, weil das Dach quasi als letzte Decke, nur geneigt, eingebaut wird. So sind Dachformen, wie einfache und doppelte Pultdächer, gerade oder geknickte Satteldächer mit überstehenden Giebelwänden, flache oder steile Tonnendächer in der Schottenbauweise einfach zu realisieren. Die Oberkante der tragenden Wand bestimmt die Form des Daches und die Ziegel-Elemente folgen polygonal der Form ihres Auflagers.

Diese Dächer haben in der Regel nur kleine Oberlichter oder Gauben bzw. Dachflächenfenster. Die Öffnungen können bei werkseitiger Fertigung innerhalb einer Elementbreite von 3,25 m mit den statisch erforderlichen Wechseln gefertigt werden.

Bei großen Satteldächern kann es sinnvoll sein, im Bereich der Gauben eine Verlegung in Sparrenbauweise durchzuführen, da die Öffnungen im Dach im Bereich der Gauben meist länger als breit sind. Somit kann man wieder die gesamte Öffnung innerhalb eines einzigen Elementes fertigen. Oberhalb dieser Gauben wird im Anschluss an einen deckengleichen Stahlbetonbalken (Wechsel) die Verlegerichtung wieder auf die Schottenbauweise ausgerichtet.

Das doppelte Pultdach

In diesem Fall stellt das Dach quasi die oberste Decke dar. Diese ist flach geneigt und besteht aus zwei verschiedenen Dachebenen in unterschiedlichen Höhen. Die Tragwände bilden die Form des Daches. Die Ziegel-Elemente werden unterstützungsfrei auf die Tragwände aufgelegt und mit einem Ringanker verbunden. Die Ringanker müssen nach statischen Erfordernissen ausgebildet werden.

Das geneigte Dach beim Reihenhaus

Die Elemente des Ziegel-Massivdaches liegen auf den Giebelwänden auf und werden mit einem umlaufenden Ringanker sowohl an der Traufe wie über den First der Giebelwände hinweg zu einem massiven Plattensystem verbunden. Der Drempel oder Kniestock des Dachgeschosses ist statisch nicht tragend und kann konstruktiv ausgemauert werden. Die Decke unter dem Dachgeschoss muss in diesem Fall keine Horizontalkräfte aus dem Dach aufnehmen.